Taekwondo: 5 Medaillen für die Jugend bei der German Open 2018 in Hamburg
Mit über 400 Startern aus ganz Europa zählt die German Open im Taekwondo-Poomsae Bereich zu den größten und wichtigsten Turnieren des Jahres. Nationalteams aus u.a. Dänemark, Finnland, Großbritannien, Schweden, Ukraine, Norwegen und Österreich fanden den Weg nach Hamburg und verliehen diesem 2-tägigem Turnier durchaus Europameisterschaftscharakter.
Aufgrund der sehr starken Konkurrenz hatte der Landestrainer Nordrhein-Westfalens diesmal nur neun Sportler nominiert - unter ihnen drei Mitglieder des TuS Ende aus Herdecke. Jasmin Flotow in der Klasse Einzel 8-11 Jahre, Mia Merfeld und Emily Nitsche jeweils beide im Einzel und Team der Klasse 15-17 Jahre. Alle drei bestätigten ihre Nominierung mit Medaillen für die Nordrhein Westfälische Taekwondo Union (NWTU).
12 Teilnehmerinnen waren für die Altersklasse Einzel, 8 bis 11 Jahre, außergewöhnlich viel und bedeutete den Beginn im Halbfinale. Die 9-jährigen Jasmin Flotow zog als drittbeste ins Finale ein und sichert sich dort souverän hinter Finnland und Schweden die Bronzemedaille. In Kooperation mit der Bayrischen Taekwondo Union schickte der Landestrainer Jasmin Flotow mit Dustin Seybold vom TSV 04 Feucht in der Paarklasse ins Rennen um die Plätze. Das der Blick für die Übereinstimmung dieses Paars richtig war, zeigte die Silbermedaille.
Aufgrund der wahnsinnig hohen Teilnehmerzahl von 60 Starterinnen in der Klasse Einzel, 15 bis 17 Jahre, begann die Vorrunde von Mia Merfeld und Emily Nitsche in zwei aufgeteilten Gruppen von je 30 Sportlerinnen parallel auf zwei Flächen. Das Losverfahren hatte beide in die eindeutig stärkere Gruppe einsortiert und hier verpasste Emily leider knapp, trotz guter Leistung, den Einzug ins Halbfinale der besten 50 Prozent. Die 14-jährige Mia war gesundheitlich sehr angeschlagen und übertraf trotz dessen bei ihrem ersten Start in dieser neuen Altersgruppe alle Erwartungen. Mit dem sechstbesten Ergebnis dieser Gruppe zog sie ins Halbfinale der insgesamt besten 30 ein. Das übertraf sie noch mit den viertbesten Punkten im Halbfinale beim Einzug der acht Finalteilnehmer. Im Finale erreicht sie einen sensationellen sechsten Platz von 60 (!) Teilnehmern.
Da zeigt sich wieder einmal mehr, dass sich Erfolg nicht zwangsläufig in Medaillen ausdrückt. Der Vorteil des neu zusammengefundenen Synchronteams von Mia und Emily, gemeinsam mit Luisa Michalske vom Vfl Berghausen, ist definitiv die jahrelange Erfahrung, die alle drei bisher gesammelt haben. Die Kombination aus Können, Ehrgeiz und Teamgeist führt hier zum Erfolg und zeigt sich deutlich in der Harmonie, die dieses Team in kürzester Zeit entwickelt hat. Mit Startplatz Nummer eins im Halbfinale legten sie die Messlatte direkt hoch. Mit Bronze werden sie im Finale belohnt und ein komplett deutsches Podest lässt damit die Niederlande, Österreich, Finnland, Dänemark und Großbritannien hinter sich. Damit dürften sich die drei in diesem Jahr noch so über einige Erfolge freuen können.
Aber auch ohne Nominierung konnte man sich mit der Konkurrenz messen. Und dieser Herausforderung stellten sich zwei weitere Ender Sportler: Robin Schlickmann und Emilia Grzechca. Die Königsklasse der Herren, Einzel von 18 bis 30 Jahren, war mit 40 Teilnehmern ebenfalls stark besetzt. Auch hier wurde die Vorrunde in zwei Gruppen entschieden. Robin fehlte einfach das Quäntchen Glück und wenige Zehntel, die über ein Weiterkommen entschieden. Ärgerlich war der Start mit seinem Synchronteam (Luca Fritsche ausWuppertal und Jan Moryson aus Solingen), der durch einen kleinen Patzer mit 0,1 Punkten Abstand zum Podest und einem trotzdem guten Platz 5 endete.
Emilia Grzechca war die einzige, der Herdecker Sportler, die in allen drei Klassen - Einzel, Paar und Team der Altersgruppe 12 bis 14 - an den Start ging. Auch ihre Einzelgruppe startete aufgrund der Vielzahl der Startmeldungen mit zwei Pools aus je 20 Teilnehmern und sie verpasste ebenfalls knapp den Einzug ins Finale. Im Paar mit Florian Bietz vom Vfl Berghausen reicht es bei extrem starker Konkurrenz für Platz 13. Aber auch Emilia sollte nicht ohne Medaille nach Hause gehen. Mit ihrem Landeskaderteam holt sie sich die Bronzemedaille und lässt 4 Teams hinter sich.